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SymposionBericht von der Fachtagung 2007

 

Erfahrungen mit Gott
gehören zum Grundbestand christlichen Glaubens

Unter dem Titel „Erwachsen werden im Glauben - eine katechetische und pastorale Herausforderung" fand vom 12.-14. Februar 2007 in Vallendar eine theologische Fachtagung zu Fragen der Erwachsenenkatechese statt. Ermutigt durch die große Resonanz, die das im Februar 2006 erstmals durchgeführte Symposion „Erwachsene neu im Blick" fand, luden das Forum Vinzenz Pallotti und die Theologische Hochschule - mit Unterstützung des Bonifatiuswerkes - zur weiteren Klärung der anstehenden Fragen ein. Unter der Leitung von Prof. P. Dr. Hubert Lenz, Vallendar, und Pfr. Klemens Armbruster, Freiburg beschäftigten sich 66 Haupt- und Ehrenamtliche, Ordensleute, Diözesanverantwortliche und andere Interessierte aus ganz Deutschland, aus Österreich, der Schweiz und den Niederlanden u.a. mit der Frage nach der Bedeutung spezifisch christlicher Gotteserfahrungen. Was ist zu tun, so fragte Lenz in seiner Begrüßung, damit Erwachsene wieder neu oder erstmals eine christliche Glaubenserfahrung machen können.

Was Hänschen nicht lernt ....

Pfarrer Armbruster zeigte zu Beginn auf, dass nach Erkenntnissen heutiger Entwicklungspsychologie die Erwachsenenstufe nicht mehr einfach an die religiösen Erfahrungen der Kinder- und Jugendzeit anknüpfen könne. Wenn Erwachsene sich mit Glauben auseinandersetzen wollen, brauchen sie eine ihnen entsprechende erwachsenengemäße Einübung in die christliche Grunderfahrung. Galt früher „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr", so heiße es heute in der Erwachsenenpastoral: „Was Hänschen gelernt hat, muss sich Hans neu zu eigen machen." Erwachsene erinnern sich zwar an religiöse Erfahrungen ihrer Kindheit. Aber diese sind Kindererfahrungen und als solche noch keine Antwort auf erwachsene Sinnsuche.

Zeugen gesucht

Frau Dr. Knöpffler-Parsons aus Freising stellte die Französin Madelaine Delbrêl (1904-1964) als eine exemplarische Gestalt erwachsenen Glaubens vor. In ihrem Vortrag „Als Gott zum Allerwichtigsten wurde" stellte sie im Blick auf deren Lebensgeschichte besonders heraus, wie aus der ehemalige Atheistin Delbrêl ein sozial engagierte und von den Kommunisten der damaligen Zeit hoch geachtete Christin wurde. Die anschließende Beschäftigung mit Texten der Französin hinterlies bei den Teilnehmenden eine große Ernsthaftigkeit und Betroffenheit. Am Abend fragte Dr. Philipp Müller, Freiburg, in seinem spirituell gehaltenen Vortrag danach, inwieweit die eigene Glaubensgeschichte das pastorale Arbeiten von Hauptamtlichen beeinflusse. Mit Hinweis auf den vor Gericht oft wichtigen Unterschied zwischen Sachverständigen und Zeugen („der Sachverständige kann den Zeugen nicht ersetzen") zeigte er auf, dass für die Glaubensweitergabe die Ehren- und Hauptamtlichen mehr Glaubenszeugen als Sachverständige sein müssen.

Glaubensinitiation Erwachsener

Der 2. Tag stand unter der Fragestellung, welche neue Erfahrungen auf einen Erwachsenen warten, wenn er sich persönlich auf die Begegnung mit Gott einlässt. Armbruster betonte die Bedeutung einer persönlichen Gottesbeziehung, d.h. einer ausdrücklichen „Glaubensinitiation Erwachsener" und verwies u.a. auf Benedikt XVI, der in seiner Enzyklika schreibt: „Am Anfang des Christseins steht nicht ein ethischer Entschluss oder eine große Idee, sondern die Begegnung mit einem Ereignis, mit einer Person, die unserem Leben einen neuen Horizont und damit seine entscheidende Richtung gibt." Die anschließende Diskussion zeigte, dass man sich der Bedeutung dieser innigen Verbundenheit mit Jesus Christus sehr bewusst ist. Und es sei ein spannendes Unternehmen, auf Menschen zuzugehen und sie einzuladen, eine Erfahrung mit Gott zu machen. „Rechnen Sie damit, dass Gott sie berührt", zitierte Pfarrer Armbruster aus einem Einladungsblatt für Glaubenskurse.

Lebendig und praxisnah berichtete nachmittags dann Dr. Gerhard Nachtwei (Probst in Dessau/Bistum Magdeburg) von seinen vielfältigen Erfahrungen mit Menschen, die keiner Religion angehören und die mal neugierig mal reserviert auf die Begegnung mit Christen reagieren.

Am Abend wurden die besprochenen Fragen mit Bischof Dr. Reinhard Marx, Trier, diskutiert. Neben ihm waren Ernst Werner vom Bereich Katechese und Katechumenat der Deutschen Bischofskonferenz, Dr. Müller und Dr. Nachwei auf dem Podium. Gudrun Schäfer (Projektstelle Wege erwachsenen Glaubens, Vallendar) und Prof. Lenz regten mit ihren Fragen eine lebendige Diskussion an. Die Wortmeldungen und Beiträge kreisten in den eineinhalb Stunden vor allem darum, welche katechetische und pastorale Herausforderung es für Gemeinden und Hauptamtliche ist, sich auf sinn- und glaubenssuchende Erwachsene einzulassen. Vieles wird sich verändern, wenn sich Gemeinden stärker auf Erwachsene als Zielgruppe der Katechese und Glaubensweitergabe einlassen.

Am Mittwochmorgen hatte Probst Nachtwei mit den Teilnehmenden die Eucharistie gefeiert. Dabei gestaltete er den Gottesdienst so, wie er ihn feiert, wenn er interessierte Nichtreligiöse mit dabei hat. Pfarrer Klemens Armbruster führte dann aus, welche Angebote Erwachsene brauchen, wenn sie in „eine voll entwickelte Form" (Johannes Paul II) des Christseins hineinwachsen wollen. Prof. Hubert Lenz zeigte in seinem Ausblick, wie Gemeinden darauf vorbereitet werden können, sich mehr um die Glaubensentwicklung Erwachsener zu kümmern.

Rückblick und Ausblick

Die Tagung schloss unter Anleitung von Dr. Claudia Hoffrichter (Diözese Rottenburg-Stuttgart) mit einer unterhaltsamen Interviewreihe der Teilnehmenden. Viele äußerten, dass sie ermutigt worden sind, Menschen dabei zu helfen, im Glauben erwachsen zu werden und dass dies nicht nur eine herausfordernde, sondern zugleich auch eine erfüllende Aufgabe sein kann.

Die Veranstalter dankten allen, dass sie dazu beigetragen haben, dass die theologische Fachtagung als wissenschaftliche Veranstaltung zugleich eine Erzählgemeinschaft im Glauben war und luden für den 28.-30. Jan. 2008 zum nächsten Symposion ein, dass sich vor allem mit der Frage nach dem Zusammenhang von „Glaubensinitiation und Gemeindeentwicklung" befassen soll.

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